Von Susan Gollmer
Exloo, 21 Uhr Samstag Abend. Die Parcours sind aufgebaut, dass Flutlicht eingeschaltet und die erste inoffizielle Besichtigung konnte starten. 30 Minuten Zeit bis das Licht ausgeht und alles im Dunkeln versinkt. Danach summt uns der Stromgenerator, 10m vom Lkw, wieder in den Schlaf.
Sonntag morgen die letzte Prüfung startet um 9 Uhr. Es geht zügig vorwärts, Starter um Starter fahren auf die zwei Kegelplätze ein. Das Tor geht auf und wir sind dran. Der Parcours ist fair aber natürlich anspruchsvoll gebaut. Nach dem Gruß heißt es angaloppieren volle Konzentration. Nach Kegelpaar 20 Endspurt auf das Ziel. Alle Bälle sind oben geblieben, alleine die Zeit hat nicht gereicht. 3,12 Strafpunkte für Überschreitung. Meine Finger kribbeln nach dieser Fahrt. Adrenalin im Körper, ein Gefühl was ich schon lange Zeit nicht mehr hatte.
Nun hieß es warten bis der irische Teilnehmer sein zweites Gespann zwei Stunden später startete. In der Zwischenzeit beobachten wir andere Gespanne. Top Sport, vor allem der Vierspänner Ponys. Die Weltmeisterin zeigt wie man einen Ponyzug im Galopp mal eben fehlerfrei durch den Parcours fährt und es dabei aussehen lässt, wie eine Sonntagsspazierfahrt.
Dann ist es endlich soweit der letzte Starter unserer Prüfung ist dran. Es fällt ein Ball und die Zeit reicht auch für Ihn nicht.
Wir haben gewonnen! Und das beim ersten Auftritt in einer internationalen Prüfung. Eine heißbegehrte Schleife ergattert, die es in Exloo nur für das siegreiche Gespann gibt, anders als in Deutschland für alle Platzierten.
Auf der mehrstündigen Rückfahrt lässt man seine Gedanken Revue passieren. Was für tolle Pferde und auch Ponys man dort gesehen hat und wie toll sich diese doch bewegen können. Mein Wechsel vor einem Jahr von Großpferdesport auf komplett K-Pony Sport habe ich bis heute nicht bereut. So sind es die Kleinsten, die am Ende doch das Größte vollbringen. Und mit Dankbarkeit blicke ich auf meine Ponys, die mir diese schönen Momente erst geschaffen haben.
VIDEO DER SIEGESFAHRT